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2.2 Bewerbung Teil 1

Ihr habt euch also ein paar Betriebe rausgesucht – super. Jetzt kommt der nächste Schritt: die Bewerbung.
Was zuerst zu tun ist: informiert euch über die Website oder telefonisch bei der Wunschfirma, wie die Bewerbung eingeschickt werden soll und was sie beinhalten soll.

  • Online-Bewerbung
Die Onlinebewerbung läuft je nach Firma unterschiedlich. Oft befüllt man das Formular nur mit seinen Daten, gibt die Noten seiner letzten Zeugnisse ein, manchmal auch den angestrebten Schnitt (wenn man noch mitten im Abi ist) und natürlich eine Kontakt-Mailadresse.
Da man oft später trotzdem noch eine Bewerbungsmappe oder Zeugnisnachweise mitbringen muss, ist absolute Ehrlichkeit gefordert. Einem zukünftigen Arbeitgeber sofort mit einer Lüge (in Form aufgeschönter Noten) zu begegnen ist keine gute Grundlage, wenn ihr es auf eine Anstellung abgesehen habt.
  • Bewerbung auf dem Post-Weg
Hierbei bereitet ihr eine Bewerbungsmappe mitsamt individuellem Anschreiben vor (Infos zum Anschreiben hier) und schickt dieses per Post an das Unternehmen. Es wird davon abgeraten, Bewerbungen per Express oder Einschreiben zu versenden.
Hierbei macht es sich gut, sich im Vorhinein zu informieren, an welchen Mitarbeiter die Bewerbungen gehen, oft steht auch ein Ansprechpartner auf der Website, oder man ruft eben an. Denn kommt es über die normale Hauspost nur an eine Abteilung, läuft es unter Umständen länger durch das Unternehmen, als wenn ein konkreter Empfänger angegeben ist. Noch dazu zeigt es, dass ihr eure Hausaufgaben gemacht habt.
(Bei manchen Firmen ist der Ansprechpartner z.B. direkt auf der Website zu finden.)


Ist eure Bewerbung also weggeschickt, heißt es erst einmal warten. Manche Unternehmen reagieren sehr schnell (besonders bei Online-Bewerbungen) und schicken noch innerhalb der nächsten Woche Antworten raus, auf andere wartet man zum Teil Monate. Kommt euch die Wartezeit zu lange vor (mehr als 4 Wochen), könnt ihr anrufen und nachfragen, ob eure Bewerbung eingetroffen ist, aber ihr solltet auf keinen Fall drängeln. Auch Personaler haben zu tun und eure Bewerbung ist womöglich nicht die wichtigste Sache auf ihrem Tisch.

Im nächsten Blogpost folgen noch ein paar mehr Informationen zur Bewerbungsmappe und dem Anschreiben.

Zum Übersichtspost 'Erste Schritte' geht es hier.

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2.1 Wahl des Betriebes

Beim BA-Studium sucht ihr euch nicht die Berufsakademie aus, sondern einen Ausbildungsbetrieb. Dieser immatrikuliert euch dann, ohne Betrieb kein Studium an der BA. 
Um einen passenden Betrieb zu finden gibt es mehrere Möglichkeiten.


1. Internet
Sucht im Internet nach Betrieben, die duale Ausbildung für eure gewählte Studienrichtung anbieten. 
Die HWR Berlin hat auf ihrer Website eine Liste von Ausbildungsbetrieben zu verschiedenen Studiengängen veröffentlicht (z.B. Bank, Industrie, Immobilien, Maschinenbau, etc.). Es gibt auch ähnliche Übersichten anderer Berufsakademien. 
Scheut euch auch nicht davor, bei Marktführern nachzusehen, viele große Firmen haben die Förderung von BA-Studenten bereits für sich entdeckt. 
Ihr solltet also nicht nur direkt über die Seite der Berufsakademie suchen, sondern einfach mal nach dem gewünschten Studiengang und Studienort googlen. Auf den Websites der Betriebe findet ihr meistens auch Angaben zur Bewerbung - eingeschickt oder online, was wird benötigt, an wen soll es gehen, etc. Diese Dinge sind wichtig und sollten beachtet werden.


2. Messen
Ich hatte selbst schon das Vergnügen, für mein Unternehmen auf einer Messe Interessenten informieren zu dürfen. Es hat wirklich Spaß gemacht, aber auch gezeigt, dass viele Jugendliche noch gar nicht wissen, worauf sie sich dabei einlassen würden.
Wenn ihr also offene Fragen habt und die gerne vor Ort geklärt haben wollt, dann ist eine Abi-Messe optimal. Dort sind viele Leute aus der Praxis, die nur allzu gern von ihrem Alltag erzählen. 
Natürlich wird man euch nicht ohne Nachfrage von den vielleicht negativen Aspekten des Studiums erzählen. Es sollen schließlich auch Leute gelockt und nicht abgeschreckt werden. Doch wenn ihr direkt fragt, was aus Sicht der Beteiligten z.B. in der Berufsakademie besser gemacht werden könnte, werdet ihr garantiert ehrliche, sinnvolle Antworten erhalten. 
Auf solchen Messen stellt sich eine Vielzahl von Betrieben vor und wer Interesse hat, findet garantiert schon eine kleine Auswahl solcher, die infrage kommen können.


3. Sonstige
Nicht im Internet und nicht auf einer Messe? Wie dann?
Zum Beispiel indem ihr in diesem Betrieb schon vorher gearbeitet habt, beispielsweise eure Ausbildung dort gemacht und nun weiter dort arbeiten wollt, aber auch gern die Zusatzqualifikation des Bachelors erhalten wollt. 'Nichts leichter als das' wäre zwar eine Lüge, aber(!) es geht.
Hierbei müsst ihr euren Betrieb auffordern, sich bei der entsprechenden Berufsakademie einen Studienplatz für euch zu sichern (wie erwähnt immatrikuliert die Firma euch). Die BA hat dann einige Auflagen, die euer Betrieb erfüllen muss - diese unterscheiden sich je nach Berufsakademie. Auf Nachfrage sind sie allerdings zu erfahren. Und dann steht euch nichts mehr im Wege.
Dieser Weg ist mit mehr Bürokratie verbunden, aber man spart sich den kompletten Bewerbungsstress.


Die Vorauswahl der möglichen Betriebe solltet ihr euch noch nicht zu schwer machen: überlegt, an welchen Standort ihr gern möchtet, ob ihr gern in eine bekannte Firma wollt und was euch sonst wichtig wäre.
Es ist kein Problem, eine Menge Bewerbungen zu verschicken  - solange ihr auch bereit seid zu den entsprechenden Terminen zu fahren, bzw. gewissenhaft und rechtzeitig abzusagen, wenn ihr es euch anders überlegt. Es ist schließlich auch möglich, dass einige Firmen erst sehr spät oder gar nicht antworten.




Zum Übersichtspost geht es hier.

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2. Erste Schritte

In den folgenden Postings möchte ich euch schrittweise durch den Weg zu einem Dualen Studium führen.

Geplante Blogposts in diesem Bereich:

Solltet ihr Wünsche für zusätzliche Punkte haben, immer her damit!

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1.7 Ist das duale Studium etwas für mich?

In den vorangegangenen Blogposts sind nun also erstmal viele Vor- und Nachteile zusammengefasst. 
Jetzt solltet ihr euch überlegen: Ist es das, was ich nach dem Abi / der Ausbildung / Zivi / Wehrdienst tun möchte? Ist es mir das wert? Möchte ich einen Großteil meiner Freizeit opfern

Wer seine Freizeit genießt, sich manchmal einfach nicht motivieren kann, etwas für die Schule zu tun, oder wer gerne ausgiebig feiert, der sollte sich vor Augen führen, dass man bis auf wenige Urlaubswochen entweder eine Arbeitswoche oder eine Uniwoche vor sich haben wird. Es bringt nichts, diese Chance zu ergreifen, nur um sich dann demotiviert von Urlaub zu Urlaub zu hangeln
Selbstmotivation und Durchhaltevermögen sind wichtige Punkte! Wenn es euch an diesen mangelt, denkt lieber zweimal nach. Lasst euch vor allem nicht in diese Schiene drängen -- Eltern mögen ja tolle Ratschläge geben, aber sie stecken nicht in eurer Haut.

Schreckt euch all das nicht ab, dann nichts wie auf in den Bewerbungsstress!


Meine Hauptmotivation war übrigens finanzielle Unabhängigkeit und die Berufserfahrung. Bisher wurde ich nicht enttäuscht.

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1.6 Wenig Freizeit

Ja. Ist so.

Wenn es an der Uni vorlesungsfreie Zeit gibt, dann habt ihr bereits eure Klausuren hinter euch und geht acht Stunden am Tag arbeiten, fünf Tage die Woche. Soll heißen: wenn eure Freunde an normalen Unis sich entspannen und langsam auf ihre Klausuren in der vorlesungsfreien Zeit vorbereiten, beginnt ihr zu arbeiten und habt weniger Zeit, eure Freunde in deren Freizeit zu treffen.

Ihr habt keine Semesterferien sondern zweiundzwanzig bis dreißig Tage Urlaub, die ihr innerhalb eurer Praxisphasen nehmen könnt.
Nimmt man also von sechs Monaten sechs Wochen Urlaub und eventuell auch noch zehn Feiertage, dann bleiben nur noch vier Monate reine Arbeitszeit, klingt schon nur noch halb so schlimm. Mir persönlich fiel besonders die erste Praxisphase schwer, da ich vorher nie Vollzeit gearbeitet habe. Wer seinen Zivi gemacht hat oder vorher jobben war, der hat sicher weniger Probleme mit der Umstellung

Man hat also eine normale Arbeitswoche, an Freizeit in der Praxisphase bleiben noch die Abende und Wochenenden und man hat schon einen Vorgeschmack darauf, wie das Leben später vielleicht aussehen wird.
Auch das Studium selbst nimmt viel Zeit in Anspruch, es gibt keine Tutorien sondern nur Vorlesungen (mit Übungen), außerdem muss während der Praxisphase ein Leistungsnachweis für die BA erbracht werden.

Vorteil: ...wir vertrösten uns immer damit, dass wir Geld verdienen ;) Aber an sich ist das hier nur ein Nachteil.

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1.5 Die Berufsakademie

Die Berufsakademie, kurz BA, die dem BA-Studium den entsprechenden Namen gibt, stufe ich weder als Vorteil noch als Nachteil des dualen Studiums ein. 

In der Berufsakademie finden die Theoriephasen statt. Sie kann staatlich oder in privaten Händen sein, oder (im Falle Berlins) ein Fachbereich einer Hochschule. Die Vorlesungen ähneln sehr dem Schulunterricht, besonders weil die Kursgröße im Bereich von 20-35 Studierenden gehalten wird. Das schafft eine sehr vertraute Atmosphäre, die Dozenten können sich besser den Einzelnen widmen und in vielen Kursen besteht intern ein guter Zusammenhalt.

Über die Berufsakademie selbst kann ich leider nur was Berlin betrifft aus Erfahrung sprechen. Da ist die BA nicht gerade bestens organisiert, die Räume des (bis 12'2010 genutzten) Campus sind sehr ungünstig gelegen (langgestreckte Räume mit Fenstern in Richtung S-Bahn), die Dozenten sind allerdings kompetent.

In der BA gilt Anwesenheitspflicht, auch zu Kursen, die am Ende keine Credits bringen (z.B. Englisch). Manche Betriebe stellen ihre Studenten von diesen Kursen frei, andere fordern zusätzlich auf, den freiwilligen Spanisch-Kurs zu besuchen. Auch das sollte vorher geklärt werden.
Eure Vorlesungen werden festgelegt. Seid ihr ein größerer Jahrgang (bei BWL beispielsweise), dann könnt ihr eventuell zwischen verschiedenen Kursen wählen, aber ihr habt keinen Einfluss auf die Module und Vorlesungszeiten eures Studiums. 
Das heißt im Weiteren, dass ihr die Probleme vieler Bachelor-Studenten nicht teilt, sprich sich überschneidende Module, bereits volle Kurse, etc. Noch dazu ist man weniger anonym, kann seine Dozenten einfach und schnell kontaktieren und hat auch Dozenten aus der Praxis. Dafür fehlt eben die Selbstbestimmung.


Vorteil --- Schulähnlicher Unterricht, kleine Kursverbände
Nachteil --- Wenig Selbstbestimmung, vieles wird vorgeschrieben

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1.4 Übernahmechancen

Als besonderer Vorteil am dualen Studium wird oft betont, dass Betriebe, die BA-Studenten ausbilden diese auch meist übernehmen, denn sonst wären diese ja ungenutzte Investitionen. 

Ihr solltet euch allerdings nicht auf die faule Haut legen und mit diesem Wissen im Hinterkopf meinen, der Arbeitsplatz sei euch sicher. Manche Betriebe koppeln die Übernahme mit Bedingungen (z.B. ein Mindestschnitt von 3,0), über die ihr euch bald klarwerden solltet. Natürlich steht man auch im Konkurrenzkampf mit den Mit-Studenten aus dem gleichen Jahrgang aus dem eigenen Betrieb - steht es um die eigenen Noten nicht optimal, sinken die Übernahmechancen im Vergleich zu den anderen, denn man sollte sich nicht darauf verlassen, nach drei Jahren eine Stelle sicher zu haben.

In drei Jahren kann im Betrieb viel passieren, besonders in wirtschaftlich unruhigen Zeiten, bei Umstrukturierung oder Fusionen, die die Ausbildungsstelle tangieren. 

Im Gegensatz dazu gibt es auch Betriebe, die nur für den Eigenbedarf ausbilden. Hier kann ich wieder die Agentur für Arbeit als Beispiel heranziehen: wer das Studium erfolgreich(!) abschließt, wird auch übernommen.
Manche Firmen koppeln den Ausbildungsvertrag auch gleich damit, die BA-Studenten danach noch für ein Jahr an sich zu binden

Generell würde ich empfehlen, sich schon vorher zu informieren. Es gibt Messen, auf denen man sich die Betriebe im Vorhinein ansehen kann, auch der Tag der offenen Tür der Berufsakademie macht sich da sehr gut, weil sie dort viele Betriebe besonders in Hinsicht auf das Duale Studium vorstellen. Sollte euch das duale Studium in der entsprechenden Firma wirklich interessieren, dann fragt alles, was euch interessiert! Dazu sollte auch die Übernahmechance gehören. (Ich war bei der Einstieg Abi Messe dabei und finde es im Nachhinein auch nicht allzu verwerflich, nach dem Gehalt zu fragen, es zeigt ja nur, dass ihr Vergleiche ziehen wollt. Seid nicht zu schüchtern, tatsächlich direkt nachzufragen.)

Vorteil --- Weniger Leistungsdruck im Studium
Nachteil --- Sind manchmal nicht zu 100% gegeben.

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1.3 Praxiserfahrung

Dieser Punkt ist meiner Meinung nach einer der wichtigsten, denn oft verliert man im regulären Studium beim Credits-Rechnen und dem vielen Stress mit Modulen und Tutorien aus den Augen, wohin man am Ende genau kommt. Nämlich in eine Firma, in der man sein Wissen anwendet.

Im BA-Studium wechseln sich Theorie- und Praxis-Phasen ab, meist im 3-Monats-Rhythmus. (Es gibt auch Systeme, in denen es einen 4-Monats-Rhythmus mit Trimestern gibt) Pro Jahr sind also sechs Monate Praxisphase angesetzt. (Urlaub, Feiertage, etc. lasse ich außenvor)

Nach drei Jahren Studium hat man demnach bereits eineinhalb Jahre gearbeitet. Bei einer Übernahme oder dem Wechsel in einen neuen Betrieb kann diese Erfahrung nur von Vorteil sein. Außerdem hat man bereits erste Kontakte in seiner eigenen Branche knüpfen können. Die Arbeitswochen sind meist auf 37 bis 40 Stunden pro Woche angesetzt (nur wenige Betriebe stellen BA-Studenten halbtags ein). Das heißt im Durchschnitt acht Stunden je Tag. Bei vielen gibt es bereits Gleitzeit (meist noch mit Kernzeiten), man kann seine Arbeitszeit also selbständig verteilen, sollte aber auf Wünsche aus der Abteilung eingehen.

Ihr solltet im Hinterkopf behalten, dass ihr damit dann keine Semesterferien mehr habt. Wenn also eure Freunde beginnen, für die Klausuren in der vorlesungsfreien Zeit zu lernen und (meistens) viel Freizeit zu haben, geht ihr arbeiten, jeden Tag, ausgenommen vom Urlaub. Ihr solltet also nicht zu sehr an der persönlichen Freizeit hängen, denn die wird auf jeden Fall kürzer kommen. Standardargument dazu: "Wir bekommen ja Geld." ;-)


Vorteil --- Der Berufseinstieg nach dem Abschluss des Studiums ist kein Neuanfang. Brancheninterne Kontakte.
Nachteil --- Ihr habt keine Semesterferien sondern 25-30 Urlaubstage im Jahr. Ihr habt also weniger Freizeit. (hierzu später mehr)

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1.2 Verknüpfung von Theorie und Praxis

Klingt super. Vor allem, wenn man das in Bewerbungsgesprächen sagt. Doch was heißt es jetzt genau, dass Theorie und Praxis zusammengebracht werden?

In der Theorie bedeutet es, dass ihr im Studium drei Monate lang Dinge lernt, die man gut auf die Praxis beziehen kann und dass ihr dann im Betrieb die gelernten Sachen anwendet.
Wie gesagt, das klingt alles wirklich toll. Ist nur leider selten der Fall. (Im Besonderen kann ich hierbei natürlich für die Studienrichtung Informatik sprechen.)

Die Betriebe haben ihre eigenen Systeme, Applikationen, Programme, Vorgänge, Workflows, und die Gegebenheiten in den Unternehmen sind so unterschiedlich, dass im Studium nicht auf alle vorbereitet werden kann. Auch eure Arbeitssituation wird sich selten an euren Unterricht anpassen.
Was ich damit sagen will: was ihr im Unterricht lernt hat durchaus Praxisbezug und ihr werdet vieles definitiv brauchen, nur vielleicht nicht sofort im Betrieb, sondern eben erst Wochen oder Monate später. Andersrum werdet ihr auch im Betrieb viel lernen, eventuell bevor es im Studium zur Sprache kommt.

Vorteil --- Ihr lernt praxisbezogene Dinge...
Nachteil --- ...werdet sie aber nicht 1:1 anwenden.

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1.1 Vergütung im Dualen Studium

Fangen wir gleich mit einem der wichtigsten Punkte an, der für viele schon Motivation genug ist, ein Duales Studium anzupeilen: das Geld.
Es ist allgemein üblich, dass der Ausbildungsbetrieb den BA-Studenten (BA steht für Berufsakademie) eine Ausbildungsvergütung zahlt, und zwar das ganze Jahr hindurch und nicht nur während der Praxisphasen. Die Höhe wird von den Betrieben selbst festgelegt und es ist nicht unüblich, sie nach jedem Jahr etwas zu erhöhen. Auch über zusätzliche Vergütungen (Weihnachtsgeld, zusätzliche Zahlungen, etc.) zum Gehalt bestimmt der Betrieb. Die Gehälter liegen im Schnitt bei 600 - 1200 € brutto.
Manche Betriebe (die Agentur für Arbeit beispielsweise) zahlen auch weit mehr, enthalten sind dann aber einberechnete Kosten für Zweitwohnung, mehr Fahrten, etc. weil Berufsakademie und Ausbildungsstelle in unterschiedlichen Städten liegen.
Ebenso übernehmen manche Betriebe die anfallenden Studiengebühren (oder Verwaltungskosten) komplett.

Mit einem Dualen Studium habt ihr also ein monatliches Einkommen und seid bei klugem Wirtschaften nicht von zusätzlichen Zahlungen aus dem Elternhaus abhängig. Bei den BA-Studenten, die weiter bei ihren Eltern wohnen, ist es großteils üblich, nun auch einen Anteil des Gehalts an die Eltern abzugeben. 
Wer sich für eine eigene Wohnung oder Wohngemeinschaft entschließt, wird, wenn er es selbst wünscht, auf keinen Zuschuss von den Eltern angewiesen sein.

Ein Nachteil dabei kann die damit wachsende Verantwortung sein. Das mag jetzt so einfach klingen, aber von nun an müsst (beziehungsweise solltet - für manche wird das immer noch von Mama geregelt) ihr euch um die Korrespondenz mit der Krankenkasse kümmern und vielleicht sogar umziehen, was noch mehr Verantwortung nach sich zieht: Miete zahlen, Strom anmelden, Einrichten, Nebenkostenabrechnungen kontrollieren, etc. etc. 


 Also zusammengefasst:
Vorteile --- Finanzielle Unabhängigkeit, geregeltes Einkommen, Entlastung der Eltern
Nachteile --- Man muss lernen, Verantwortung zu übernehmen

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1. Vorüberlegungen: Vor- und Nachteile

Was ist ein Duales Studium? 
Nun, dafür werde ich ganz unprofessionell Wikipedia heranziehen: 
"Als Duales Studium wird in Anlehnung an das duale Ausbildungssystem ein Hochschulstudium mit fest integrierten Praxisblöcken in Unternehmen bezeichnet. Von „klassischen“ Studiengängen unterscheidet es sich durch einen höheren Praxisbezug, der abhängig von Studiengang und Hochschule variiert." (Quelle)

Wer anfängt, sich über diese Art des Studiums zu informieren, stößt meist auf immer die gleichen Phrasen. Ich möchte trotzdem auch darauf eingehen, warum man nun ein duales Studium anpacken sollte (oder wem es eventuell nicht liegt). Hierbei gibt es einige wichtige Punkte, die auch einige meiner Bekannten von einem dualen Studium überzeugt haben.
In den folgenden Postings werde ich auf diese Punkte eingehen und was an ihnen die jeweiligen Vor- oder Nachteile sind. Davon werden manche auf den Blick beispielsweise als ganz klare Vor- oder Nachteile erscheinen, doch ich möchte hierbei mit eigener Erfahrung aufzeigen, dass die meisten Punkte mehrere Seiten mit sich bringen.

Auf folgende Stichworte soll eingegangen werden: 
Abschließend noch ein zusammenfassendes Posting und damit sollte dann die erste Entscheidungshilfe geschaffen worden sein.

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0. Einleitung

Mit diesem Blog möchte ich mich einer der Möglichkeiten nach dem Abschluss des Abiturs widmen: dem Dualen Studium.
Nicht viele kennen es und diese 'Eingeweihten' spalten sich meist in zwei Hälften, nämlich jene, für die es infrage kommt und jene, die sich ein Duales Studium nicht vorstellen können. Ich möchte eine Darstellung bieten, die genau aus der Mitte kommt, denn ich habe den Bewerbungsvorgang hinter mir und habe bereits das dritte Semester eines dualen Informatikstudiums abgeschlossen.
Dieser Blog widmet sich also zuerst den ganz grundlegenden Themen: Vorteile/Nachteile, Ablauf/Aufbau, Betriebe, Bewerbungen, Tests und Assessment Center. Zwischendurch werde ich ab und zu über meine eigenen Erfahrungen schreiben, was das duale Studium im Allgemeinen betrifft, sowie die Ausbildung im Betrieb, die Doppelbelastung, wie wichtig die sorgfältige Auswahl des Betriebs ist, auf was geachtet werden sollte und wie es denn nun einfach mal ist, dual zu studieren.
Solltet ihr euch genauere Information wünschen, dann schreibt das bitte. Vielleicht ist der Blog auch irgendwann soweit, Gastschreiber zu haben (auch da können mich Interessenten gerne anschreiben).